icon youtube icon instagramicon fbicon tw

Nachruf: Wir trauern um unseren Vorsitzenden Paul Haubrich

Paul Haubrich Nachruf

Wir haben die traurige Pflicht, Sie darüber zu informieren, dass unser Vorsitzender Paul Haubrich am 15. Oktober 2021 verstorben ist.

Paul Haubrich war seit 25 Jahren im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen Rheinland-Pfalz e.V., seit 1996 als Beisitzer, seit 2012 als stellvertretender Vorsitzender und seit 2018 als Vorsitzender.

Wir verlieren mit Paul Haubrich nicht nur unseren Vorsitzenden, wir verlieren einen Menschen, der sich intensiv für alle Belange der Selbsthilfe eingesetzt hat, der unsere Projekte für die umfassende Inklusion von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen mit ganzer Kraft und aus tiefster Überzeugung vorangetrieben und unterstützt hat.

Auf seiner Homepage steht "Ich lege Wert auf Konfliktlösung statt langwieriger Streitigkeiten" und das war nicht nur sein berufliches Motto, sondern kennzeichnete auch seine Verbandstätigkeit. Die Arbeitsebene war ihm stets näher als die des politischen Protokolls.

Nach über 30 Jahren ging er in seinen wohlverdienten Ruhestand als Geschäftsführer des Club Aktiv. Für die LAG Selbsthilfe wollte er dennoch weiter als Vorsitzender tätig sein und für einen guten Übergang an die nächste Generation innerhalb der Selbsthilfe sorgen.

Die Lücke, die er mit seinem Wissen und seiner Persönlichkeit in unserem Vorstand hinterlässt, wird nur schwer zu füllen sein. Wir werden die Arbeit der LAG in seinem Sinne weiterführen und weiterentwickeln. Paul Haubrich hat mit seiner herzlichen und fachkundigen Arbeitsweise stets die richtigen Worte gefunden und wir werden ihn von Herzen vermissen. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau, seiner Tochter sowie der ganzen Familie.

Für den Vorstand, die Mitarbeiter:innen und alle Verbandsmitglieder der LAG Selbsthilfe RLP e.V.

Oliver Pfleiderer, Mechthild Peter und Johannes Schweizer.

 

 

Druckversion E-Mail

Einladung „Wie gelingt schulische Inklusion in Rheinland-Pfalz“

Online Veranstaltung am 27. September 2021 zwischen 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr!

Sehr geehrte Damen und Herren,
in Kooperation mit der LAG Rheinland-Pfalz Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V., Professorin Dr. Anja Hackbarth (Universität Mainz), Andreas Kuhn (Universität Koblenz-Landau) und der LAG Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen Rheinland-Pfalz lade ich Sie herzlich zum Erfahrungsaustausch „Wie gelingt schulische Inklusion in Rheinland-Pfalz“ ein. Ich freue mich, dass Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und Vertreter:innen der Menschen mit Behinderungen und Eltern sowie der Monitoringstelle zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und der Wissenschaft ihre Beteiligung zugesagt haben.

Das Programm ist wie folgt vorgesehen:

17.00 Uhr - 17.45 Uhr
Erfahrungsberichte von Eltern und Schüler:innen - Podiumsrunde
Moderation: Juniorprofessorin Dr. Anja Hackbarth

17.45 Uhr - 18.30 Uhr
Statement Ministerin Dr. Stefanie Hubig mit anschließender Gesprächsrunde
Moderation: Matthias Rösch
Teilnehmende:
- Dr. Stefanie Hubig (Ministerin für Bildung)
- Dr. Susann Kroworsch (Deutsches Institut für Menschenrechte)
- Prof. Dr. em. Horst Weishaupt (DIPF, Leibniz-Institut für Bildungsforschung)
- Nina Becker (Studentin)
- Christine König (LAG Rheinland-Pfalz Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V.)

Pause: 15 Minuten

18.45 Uhr - 19.15 Uhr Impulsrunden:
Inklusion in Rheinland-Pfalz - Einordnung schulische Inklusion in Rheinland-Pfalz und UN- Behindertenrechtskonvention
Dr. Susann Kroworsch, DIMR (Deutsches Institut für Menschenrechte – Monitoringstelle UN-Behindertenrechtskonvention)
Schulangebot und Auswirkung auf Inklusion
Prof. Dr. em. Horst Weishaupt, (DIPF Leibniz Institut für Bildungsforschung)

19.15 Uhr - 20.00 Uhr
Was brauchen wir für schulische Inklusion in Rheinland-Pfalz?
Einordnung, Erfahrungsaustausch und Chat mit den Teilnehmenden
Moderation: Matthias Roesch
Mit Beteiligung des Pädagogischen Landesinstituts (Themenbereich Inklusion), Bildungsministerium und der Landesschülervertretung (angefragt)
Die Veranstaltung findet digital statt. Eine Übersetzung in Schrift- und Gebärdensprache ist beabsichtigt.

Bitte melden Sie sich bei Herrn Fabio Russo (Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) bis zum 22. September 2021 verbindlich an. Bitte geben Sie Ihre behinderungsbedingten Bedarfe (z.B. Gebärdensprachdolmetschung) bei der Anmeldung an.
Den Zugangslink bekommen Sie nach der Anmeldung zugeschickt. Ich freue mich auf Ihre Teilnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Rösch, Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung

 

Druckversion E-Mail

Interview zum Welt-Suizid-Präventionstag mit dem zweiten Vorsitzenden des „Landesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit Rheinland-Pfalz (kurz NetzG-RLP e.V.)“ Franz-Josef Wagner

Heute ist der Welt-Suizid-Präventionstag! Jedes Jahr sterben in Deutschland ungefähr 9.000 Menschen durch Suizid. Um die Öffentlichkeit auf die weitgehend verdrängte Problematik der Suizidalität aufmerksam zu machen, findet jedes Jahr der Welttag der Suizidprävention statt. (Quelle: www.welttag-suizidpraevention.de) NetzG-RLP ist ein gemeinnütziger Verein in Rheinland-Pfalz der sich ebenfalls mit dieser Thematik beschäftigt und in diesem Jahr sogar 25-jähriges Jubiläum feierte. Die Gründer_innen dieses Landesverbandes rufen alle Psychiatrie-Erfahrenen auf, sich auf Orts-, Kreis- und Landesebene zusammenzuschließen, um ihre Sichtweisen und Erfahrungen mit psychiatrischen Strukturen in Rheinland-Pfalz in all ihren Formen zum Ausdruck zu bringen, eigene Ziele und Forderungen in der Öffentlichkeit zu formulieren und ihre Interessen durchzusetzen.

LAG Selbsthilfe RLP e.V.: Herr Wagner Sie sind nicht nur zweiter Vorsitzender des NetzG-RLP e.V., sondern auch erster Vorsitzender des Bundesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit. Wie ist Ihre Geschichte, wie sind Sie zum Verein NetzG-RLP e.V. gestoßen?

Franz-Josef Wagner: Ich habe mich damals in einer schwierigen Situation befunden. Ich war depressiv und habe in einer Tagesklinik mein damaliges Leben gelebt. Ich habe bis zu 22 Stunden täglich im Bett verbracht. Ich bin durch die Empfehlung eines Patienten auf den Bundesverband Psychiatrie Erfahrener aufmerksam gemacht worden. Wir gründeten daraufhin eine Selbsthilfegruppe in Trier. Ich habe den Weg dort hingefunden und meine Situation verbesserte sich stetig. Letztendlich wurde ich Gründungsvorstandsmitglied des Landesverband Psychiatrie Erfahrener und heute NetzG-RLP e.V. Diese Arbeit hat mir geholfen eine Tagesstruktur zu finden und ich bin heute ein glücklicher Mensch, der Spaß am Leben hat. Geld macht nicht glücklich, sondern ein verlässliches und soziales Umfeld schenkt Lebensqualität.

LAG Selbsthilfe RLP e.V.: Warum ist es wichtig, dass es gemeinnützige Vereine gibt, welche Selbsthilfeangebote anbieten?

Franz-Josef Wagner: Ich bin das beste Beispiel. In einer depressiven Phase habe ich mich als Fremder gefühlt. So als wäre ich in einem fremden Land und spreche die Sprache nicht. Durch Selbsthilfetreffen und den Kontakt mit anderen Menschen, die ähnliche Empfindungen hatten wie ich, lernte ich, mich nicht allein zu fühlen. Gegenseitige Unterstützung macht Mut und hilft die eigene Situation besser zu verstehen. Noch heute gibt mir der Verein durch meine Tätigkeit und den Austausch mit Gleichgesinnten Struktur, Halt und Gleichgewicht. Selbsthilfegruppen sind für den Heilungsprozess ein wesentlicher Bestandteil und bieten zudem auch nach einer Krisenüberwindung weiteren Halt, um nicht in alte Muster zu verfallen.

LAG Selbsthilfe RLP e.V.:   

Zum Welttag der Suizidprävention gab es eine Pressemitteilung des Nationalen Suizidpräventionsprogramm für Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention und der Deutschen Akademie für Suizidprävention. Dort fordern Verbänden flächendeckende dauerhaft finanzierte Angebote für Menschen, die sich in suizidale Krisen befinden. Dazu müssen vorhanden Hilfsmöglichkeiten ausgebaut und verstetigt werden. Stimmen Sie dieser Forderung zu?

Franz-Josef Wagner: Dieser Forderung stimme ich zu. Aktuell gibt es kein bundeseinheitliches Krisentelefon für Menschen mit suizidalen Gedanken. Es bedarf einer professionellen Kontaktstelle die sofort Hilfe leisten kann. In unserem aktuellen Heft „Leuchtfeuer“ Ausgabe 25 berichten wir ebenfalls über die Wichtigkeit der Prävention. Das Pfalzklinikum hat vor sieben Jahren die Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark- Wege zur Resilienz“ gegründet. Diese Resilienz-Initiative ist ein Zusammenschluss von unterschiedlichen Organisationen unter der Federführung des Pfalzklinikums mit dem Ziel, die Präventionsarbeit im Bereich seelischer Gesundheit in der Region Pfalz zu stärken. Für weitere Informationen können Sie unsere Leuchtfeuer Ausgabe downloaden: https://www.netzg-rlp.de/fileadmin/downloads/Leuchtfeuer-25.pdf

LAG Selbsthilfe RLP e.V.: Welcher Aspekt bezogen auf psychische Erkrankungen ist ebenfalls von großer Bedeutung?

Franz-Josef Wagner: Lebensqualität. Menschen mit physischen Problemen dürfen nicht eingesperrt und isoliert werden. Über geschlossene Heime und psychiatrische Anstalten spricht keiner. Isolierung fördert nicht die Lebensqualität und somit auch nicht den Genesungsprozess.

LAG Selbsthilfe RLP e.V.: Wo können sich Menschen die Hilfe aufgrund einer physischen Erkrankung in Rheinland-Pfalz benötigen, hinwenden?

Franz-Josef Wagner: Neben ärztlicher Beratung und Betreuung ist unser Verein natürlich offen für Menschen die Hilfe suchen. Weitere Kontaktmöglichkeiten in akuten Krisensituationen finden Sie auf unserer Homepage: https://www.netzg-rlp.de/links/wir-koennen-helfen/

LAG Selbsthilfe RLP e.V.: Vielen Dank für den Austausch anlässlich des „Welttag der Suizidprävention“ und wir wünschen Ihrem Verein und dem neu gewählten Vorstand weiterhin viel Erfolg und freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit.

Hier im Bild: Links: Franz-Josef Wagner (1. Vorsitzender Bundesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit) und rechts: Manfred Schneider (1. Vorsitzender NetzG-RLP)

Zwei Männer sind zu sehen. Sie stehen vor zwei Plakaten darauf steht: NetzG-RLP und Bundesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit

 

Hinweis: DIE GRÜNE SCHLEIFE

Für mehr Akzeptanz von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Krisen in unserer Gesellschaft, gegen das Stigma psychischer Erkrankungen und weil es jeden dritten im Laufe seines Lebend treffen kann!

Die Schleife als Symbol der Solidarität ist bekannt aus den Kampagnen (rote Schleife: Aidshilfe und rosa Schleife: Brustkrebs). Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Seelische Gesundheit in Berlin und anderen Initiativen, haben wir entschieden, die grüne Schleife auch in Deutschland ins Leben zu rufen, in Australien bspw. gibt es die Schleife schon länger.

Alle Informationen unter: www.eckhard-busch-stiftung.de.

Grüne Schleife

Druckversion E-Mail

Kontakt

LAG Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen Rheinland-Pfalz e.V.

Umbach 4

55116 Mainz

Telefon 06131-79604-00

E-Mail: info@lag-sb-rlp.de

Anfahrt

anfahrtAnfahrt