Verabschiedung unserer langjährigen Patientenvertreterin Barbara Jesse
Patientenvertreter_innen sind Expert_innen mit einer eigenen Lebensgeschichte und viel Erfahrung. Sie sind Berater_innen mit Kompetenz und Empathie. Sie sind unabhängig von Interessen der Leistungserbringer, wie Krankenkassen, Industrie und Politik. Sie setzen sich für die Bedürfnisse von Patient_innen ein. Eine Patientenvertreterin war nun über 15 Jahre lang ehrenamtlich als Vertreterin für die AG Patientenkoordination RLP e.V. tätig: Barbara Jesse |
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Barbara Jesse ist Mutter von zwei Kindern. Ihr zweites Kind Sarah kam mit Spina bifida und vielen Komplikationen auf die Welt. Spina bifida wird oft als offener Rücken bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks. Frau Jesse und ihre Familie erlebten viele Herausforderungen, die eine solche Diagnose mit sich bringt. Menschen mit Behinderungen waren und sind bis heute noch nicht gleichberechtigt in der Gesellschaft angekommen. Mit Herzblut für Inklusion, die Rechte und die Versorgung des eigenen Kindes zu kämpfen, war ein wichtiger Impuls in ihrem Leben. Barbara Jesse war nicht nur über 15 Jahre als Patientenvertreterin im Zulassungs- und Berufungsausschuss RLP ehrenamtlich tätig, sondern setzte ihr Wissen und ihre Kompetenz auch für andere Ehrenämter ein:
Sie war von 1994 bis 2003 Mitglied des Vorstandes der Lebenshilfe Bad Dürkheim. Seit 1999 war sie Mitglied im Vorstand des Landesverbandes der Lebenshilfe RLP, ab 2004 stellvertretende Vorsitzende und seit April 2010 Vorsitzende. Im Jahre 2006 wurde sie in den Vorstand der Lebenshilfe Ludwigshafen gewählt und ist seit dieser Zeit Ansprechpartnerin für das Kurt-Hahn-Haus und den Tagesförderstätten 1 und 2.
Beim Rückblick auf das Amt ihrer Patientenvertreterinnentätigkeit stellt Barbara Jesse Folgendes fest: „In den Anfängen meiner Tätigkeit als Patientenvertreterin war es schwierig. Wenn ich heute zurück schaue, erkennt man aber es hat sich viel getan. Wir werden gehört und als Experten in eigener Sache wahrgenommen. Es gibt natürlich immer noch großes Verbesserungspotenzial, aber dennoch ist ein Fortschritt nach so langer Zeit festzustellen.“ Barbara Jesse wünscht sich für die Zukunft, dass sich mehr Menschen und vor allen Dingen auch mehr junge Menschen für das Ehrenamt und die Möglichkeiten in Selbsthilfeverbänden interessieren und einbringen, auch für das Amt des Patientenvertreters.
Im Namen der AG Patientenkoordination Rheinland-Pfalz bedanken wir uns bei Barbara Jesse von Herzen für ihren langjährigen Einsatz, ihre Hingabe und der Mitgestaltung einer besseren Versorgungssituation für Patient_innen in Rheinland-Pfalz. Barbara Jesse hat sich die Zeit genommen und viel Energie und Empathie in dieses Amt investiert. Vielen, vielen Dank und wir wünschen ihr weiterhin alles Gute!
Die AG-Patientenkoordination RLP e.V.